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Hormone und Medikamente – Der kleine Unterschied

Andreas Jurgelucks

Hormone und Medikamente – was ist der Unterschied?

Immer wieder einmal kommen Klientinnen in unsere Praxis, meistens ab fünfundvierzig Jahren aufwärts, die über wiederkehrende Blasenentzündungen, verminderte Lubrikation (Durchfeuchtung der Scheidenschleimhaut) und damit verbunden Jucken oder Brennen im Genitalbereich oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr klagen. Manchmal treten begleitend Schlafstörungen, Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen auf. Besuche beim Gynäkologen bringen in den meisten Fällen keine Veränderung. Manche Ärzte sagen dann „Was wollen Sie denn, Ihre reproduktive Phase ist doch abgeschlossen!“ oder geben Ratschläge, Gleitmittel oder Öl zu verwenden. Die erstgenannte Aussage ist in meinen Augen eine Frechheit – als wäre die Vermehrung der einzige Grund für Sexualität. Der zweite Ratschlag lindert zwar möglicherweise ein wenig die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, geht aber nur auf das Symptom ein, nicht auf die Ursache. Eine der häufigsten Ursachen ist im Zusammenhang mit den geschilderten Symptomen das (prä-) menopausale Absinken der Sexualhormone, insbesondere von Östrogen. Bereits einige Jahre vor der Menopause beginnt der Spiegel verschiedener Hormone im Körper zu sinken. Übrigens sinkt mit zunehmendem Alter auch bei Männern der Hormonspiegel. Weiterlesen

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Pornos guckt doch jede(r), oder? – Von der Macht der Bilder

Andreas JurgelucksPornographie steht jederzeit und überall zur Verfügung. Dank Smartphone, Internet-Flatrate und riesigen Datengräbern, die nichts anderes machen, als Pornoclips zu horten und zur Verfügung zu stellen, kann in der „zivilisierten Welt“ beinahe jeder Mensch ab einem gewissen Alter zu jeder Zeit Pornos anschauen. Die „Zugangsprüfung“ erfolgt in vielen Fällen ausschließlich über ein Popup, auf dem einfach auf „Ich bin 18 Jahre oder älter“ (sinngemäß) geklickt werden muss.

Auf der einen Seite heißt es, Pornographie sei harmlos und es wäre überhaupt nicht schlimm, Pornos zu schauen. Auch in einer aktuellen Studie von (Martinyuk & Dekker, 2018) gab der überwiegende Teil der befragten Personen an, die Pornografienutzung habe „keine“ oder „nur positive“ Auswirkungen auf das Sexualleben.

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Du willst doch nur Sex!?
Auch Männer sehnen sich nach Berührung, die unter die Haut geht

Andreas JurgelucksJa, ich gestehe: ich bin berührungsabhängig. Berührung ist meine Droge. Wenn ich vor der Entscheidung stünde, den Rest meines Lebens entweder nur noch Sex oder nur noch Berührung erleben zu dürfen – ich würde ohne zu zögern die Berührung wählen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mag Sex sehr. Dennoch könnte ich eher darauf verzichten als auf Berührung. Kennen Sie auch diese wahnsinnige Sehnsucht nach der warmen Haut Ihres Lieblingsmenschen, wenn Sie sich eine Weile nicht gesehen haben? Je länger diese Zeit wird, desto unangenehmer wird die Sehnsucht für mich. Und dann, wenn man sich endlich wieder sieht – die erste Umarmung nach Tagen – für mich fühlt sich das an, als wenn der gesamte Körper ausatmet. Den anderen spüren, den Herzschlag und den Atem, die Wärme der Haut. Und gleichzeitig eine wunderbare Wärme, die von innen aufsteigt und die Seele wärmt. Ich hatte schon manchmal das Gefühl, dass meine Liebste mir ihre Hand direkt durch die Haut hindurch bis ins Innerste, bis zum Herz ausstreckt, um es ganz sanft in ihrer Hand zu halten. Und wenn ich sie berühre, kann es vorkommen, dass ich in dieser Berührung dermaßen aufgehe, als wäre mein ganzer Körper die Berührung.Berührung ist (über)lebensnotwendig. Säuglinge, die nicht genügend Körperkontakt haben, entwickeln möglicherweise später problematische Beziehungsmuster oder sterben sogar im schlimmsten Fall. Aber auch im Alter, wenn Menschen vereinsamen, weil sie die letzten in ihrer Generationenfolge sind, brauchen sie Berührung. Wie wichtig (wohlmeinende) Berührungen für uns Menschen sind, ist sehr anschaulich und ausführlich in der Welt in diesem Artikel beschrieben. Und in diesem kurzen Video wird von Berührung als Therapieform berichtet.

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Wenn man(n) nicht kommen kann – Orgasmus- und Ejakulationsstörungen bei Männern -Eine Fallgeschichte

Christiane JurgelucksVielleicht wundert es Sie, wenn ich als Frau über ein männliches Problem schreibe, das mir in der Praxis immer häufiger begegnet: Männer, die trotz aller Bemühungen, nicht beim Geschlechtsverkehr ejakulieren können. Das Nicht-Kommen-Können ist ja ein Problem, das wir von Frauen kennen. Männern sagt man landläufig eher nach, dass sie ihre Erregung nicht gut steuern können und deshalb eher zu früh kommen. In der Tat trifft dies auch auf etwa ein Drittel aller sexuell aktiven Männer zu, während von oben genanntem Problem nur 1-3% betroffen sind. Und meistens suchen die Betroffenen keine therapeutische Hilfe. Dafür spricht auch, dass die „Fälle“, die mir in meiner Praxis begegnet sind, nur deshalb zu mir kamen, weil die Paare einen ausgeprägten Kinderwunsch hatten, der den Leidensdruck verursachte. Weiterlesen

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Sex, der die Seele berührt und „satt“ macht….(Teil 2)

Meine regelmäßigen Leser und Leserinnen haben sich wahrscheinlich schon gewundert, wo denn der versprochene Beitrag bleibt, der die Reise zu intensiverem erotischen Erleben fortsetzt….

Nun ist die Lebendigkeit des Schreibens immer ein offener Prozess, und diejenigen, die meinen Blog regelmäßig lesen, kennen bereits meine inneren Anteile, die am Schreibprozess beteiligt sind. (Für ErstleserInnen: Beitrag vom 26.06.2015) Unglücklicherweise musste Frau Rottenmeier (bei mir für Disziplin und Ordnung zuständig) ihren gesamten Jahresurlaub nehmen. Weiterlesen

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Sex, der die Seele berührt und „satt“ macht, den Körper erfüllt und erfühlt.

Ab und zu beantworte ich in der Bild am Sonntag unter der Rubrik „Ach so!“ Fragen zu Sex und Erotik. Meist handelt es sich um Fragen, über die ich mir freiwillig keine Gedanken machen würde, die aber dann doch auf den zweiten Blick mein Interesse wecken. Insofern finde ich diese kleine Herausforderung für mich persönlich bereichernd, auch wenn die Darstellung meiner Antworten nicht so differenziert veröffentlicht wird, wie ich mir das eigentlich wünschen würde. Aber wer erwartet dies auch von einem Ableger der Bild-Zeitung? Weiterlesen

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Wenn eine Begegnung das (Beziehungs-) Leben aus den Fugen hebt – von „life-changing-sex“ und „life-changing-words“

Ein Mann entdeckt auf einer Website das Foto einer Frau. Er entschließt sich, sie anzuschreiben. Er möchte wissen, welche Persönlichkeit sich hinter diesem Foto verbirgt. Die Frau wundert sich über die unbekannte Mail, fühlt sich gesehen, vielleicht auch ein wenig geschmeichelt und erzählt ihrem Ehemann davon. Eigentlich möchte sie die Mail löschen, doch nach einem Tag denkt sie sich: „Ich sollte doch aus Höflichkeit darauf antworten“ und schickt eine kurze Mail zurück.
Ab diesem Moment gibt es kein Zurück mehr. Weiterlesen

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Warum Frauen sich ihre Lust erlauben müssen, auch wenn ihr Körper Erregung signalisiert.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob die Lust auf Sex und und die Erregung beim Sex das Gleiche sind? Und angenommen es gäbe Unterschiede, wie diese aussähen? Und diese Unterschiede vielleicht auch mit dem  biologischen Geschlecht zu tun haben könnten?
Wie immer möchte ich Ihnen heute in meinem Beitrag Lust auf Selbstreflexion machen. Ich bin gespannt, ob Sie etwas Neues mitnehmen können…. Weiterlesen

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„Die Kunst der Verführung“ – Wie wir von unseren Lieblingshaustieren lernen können, erotische Missverständnisse zwischen Mann und Frau zu vermeiden

Zugegeben: Ein etwas gewagter Titel zum Ende dieses Monats, und in der Tat, ich hatte Schwierigkeiten mich zwischen zwei Themen zu entscheiden, die mich zur Zeit beschäftigen. Die Frage inwieweit sich sexuelle Erregung von erotischem Lustempfinden unterscheidet, werde ich vertagen, noch weiter durchdenken und mit Freunden und Kollegen diskutieren, so dass Sie in einem der folgenden Blogs an meinen – bis dahin hoffentlich fortgeschrittenen – Erkenntnissen teilhaben können.

Heute soll es um das Thema „erotische Verführung“ gehen. Und was Haustiere damit zu tun haben können, verrate ich Ihnen später. Weiterlesen

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„Der erotische Salon“ – Eine intime Nische zwischen dem Gespräch unter Freundinnen und dem therapeutischen Gepräch innerhalb der Sexualberatung oder der Sexualtherapie

Ende der achtziger Jahre hatte ich – damals noch Single – einige recht interessante Freundschaften mit Männern und Frauen. Wir unterschieden uns beinahe in allem Weiterlesen